Bei Theater beworben: Future Narratives for Planet Earth

Den Gewinner des „Future Narratives for Planet Earth Open Calls“ hat das Hessische Landestheater Marburg (HLTM) am Mittwoch (19. Februar) verkündet. Sein Stück soll im Frühjahr 2026 in Marburg Premiere feiern.
Das Hessische Landestheater Marburg ist Teil von „Future Narratives for Planet Earth“. Dabei handelt es sich um ein europäisches Netzwerk aus Theater- und Kulturinstitutionen. Das Ziel der Zusammenarbeit ist, die Narrative und Beziehungen zwischen Mensch und Natur neu zu bedenken.
Im Rahmen dieses Projekts werden sieben neue Stücke geschrieben. Diese Theaterstücke werden sowohl in der gastgebenden Institution als auch in einer weiteren Partnerinstitution im Ausland inszeniert und aufgeführt. Darüber hinaus werden alle Stücke auch beim Dramatikfestival 2026 im österreichischen Graz aufgeführt.
Das Projekt „Future Narratives for Planet Earth“ zielt darauf ab, die Zukunft als Raum voller Möglichkeiten neu zu denken, den künstlerischen Austausch zwischen Ländern zu stärken und neue interessante Stimmen sowie Zukunftserzählungen zu finden, die auf der Bühne noch nicht so präsent sind. Bis zum 25. Oktober 2024 hatten alle Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, eine ein- bis zweiseitige Skizze ihres Stücks in Form einer Inhaltsangabe oder eines Konzepts einzureichen, um den ausschreibenden Institutionen so einen Eindruck ihres Stückes zu vermitteln.
Dabei erreichten 60 Bewerbungen die Organisatorinnen und Organisatoren. Drei Autor*innen zogen infolgedessen in die zweite Runde ein, und erhielten ein Fördergeld von 1.000 Euro.
Arad Dabiri – geboren 1997 in Wien – ist Autor. Sein Roman „DRAMA“ aus dem Jahr 2023 wurde mit dem Debütpreis des Österreichischen Buchpreises ausgezeichnet, der zweite Roman „GLORIA!“ folgte im Oktober 2024 im Korbinian Verlag. Sein erstes Theaterstück „DRUCK!“ wurde mit dem Autor*innenpreis des 41. Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet und im Jänner 2025 am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Das Stück, das er einreichte, trägt den Arbeitstitel „KAPUTT! (machen oder sein?)“.
Ching-Wen Peng wurde in Taiwan geboren. Sie arbeitet als Autorin, Dramaturgin und Theaterregisseurin in verschiedenen Kontexten. In Taiwan war sie von 2014 bis 2018 als Dramaturgin in der selbst gegründeten Theatergruppe „Cyclops Troupe“ tätig. Ihr preisgekrönter Fantasy-Roman „The City of Windows“ wurde 2017 in einem Sammelband veröffentlicht. Seit 2024 arbeitet sie als Kolumnistin für die taiwanesische Theaterzeitschrift „Performing Arts Review“ (PAR).
In Deutschland hat sie als Regisseurin mehrere Projekte wie Kurzfilm und Performance entwickelt, die in Wiesbaden, Frankfurt, Gießen und Nürnberg präsentiert wurden. Darunter war „Welcome to the World of Double Narratives“, das sich mit konstruierter Ideologie als sozialem Phänomen im postkolonialen Diskurs beschäftigt und bei den Internationalen Maifestspielen Wiesbaden 2023 uraufgeführt wurde. 2024 wurde ihre Performance „Happy Birthday toMe“ zum Hessischen Theatertagen 2024 eingeladen. Das Stück, das sie einreichte, heißt „When I sing a song for you from my bowl“.
Allex Fassberg (no pronouns) lebt seit 2013 in Deutschland, schreibt Theatertexte und ist in den Bereichen Dramaturgie und Kuration tätig. Fassberg studierte Theater- und Geisteswissenschaften sowie Dramaturgie und nahm am UniTs Schreiblehrgang FORUM Text teil. Seit 2023 ist Fassberg Mitglied von „Die Sammlung“. Dabei handelt es sich um ein Kollektiv jüdischer Schriftsteller*innen in Berlin.
Fassberg hat den Retzhofer Dramapreis 2017, den Gargonza Arts Award 2020 sowie den Münchner Förderpreis für deutschsprachige Dramatik 2021 gewonnen und wurde für die Shortlist „Text und Sprache 2022“ Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. sowie den „Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis der Stadt Jena 2024“ nominiert. Zu Fassbergs Texten gehören unter anderem „Ha’Ke’Tsaakata“ vom Jahr 2024, „History Drought“ von 2024, „So He Said“ von 2023, „Meine Nackte Existenz“ aus dem Jahr 2023, „In the Name of“ von 2021, „Am Styx“ von 2020, „Momente wie Sally“ aus dem Jahr 2019, „Etwas Kommt Mir Bekannt Vor“ von 2017 und „Olive Trees“ aus dem Jahr 2016. Zusammen mit Franziska Füchsl übersetzt Fassberg derzeit die Gedichte von Abba Kovner. Das eingereichte Stück trägt den Namen „All das, was Wasser kann“.
Die endgültige Entscheidung traf ein – aus Expertinnen und Experten für zeitgenössische Dramatik und für junges Publikum bestehendes –
Auswahlgremium des HLTM auch unter Einbezug von Außenstehenden und Jugendlichen. Das ausgewählte Stück wird mit 10.000 Euro vollständig gefördert.
Gewinner des „Future Narratives for Planet Earth Open Calls“ ist Arad Dabiri mit seinem Stück „KAPUTT! (machen oder sein?)“. Es soll Anfang Juni 2025 fertig gestellt sein, und wird im Frühjahr 2026 Premiere feiern. Das Stück wird in Marburg uraufgeführt werden. Das HLTM freut sich auf ein Gastspiel in Graz und eventuell noch anderen Theatern der Partnerorganisationen des Projekts „Future Narratives for Planet Earth“.

* pm: Hessisches Landestheater Marburg

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