Besetzen: 14,5 unbesetzte Lehrerstellen im Schulamtsbezirk

Den Lehrkräftemangel an Schulen in Hessen hat die Marburger Landtagsabgeordnete Angela Dorn kritisiert. Sie bemängelte 14,5 unbesetzte Stellen an Schulen in Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Im Schulamtsbezirk für die Universitätsstadt Marburg und den Landkreis Marburg- Biedenkopf fehlen im aktuellen Schuljahr zirka 14,5 Lehrkräfte. Der Lehrkräftebedarf kann insbesondere an den integrierten und reinen Gesamtschulen, den Förderschulen und den Grund-, Haupt- und Realschulen vollständig gedeckt werden.
Landesweit waren zum Stichtag 1. Oktober 2024 über 1.110 Lehrkräftestellen nicht besetzt. Das sind rund 280 mehr als im letzten Schuljahr. Das ergab eine Kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsfraktion in Wiesbaden.
Dabei ist die Zahl von 1.110 unbesetzten Stellen noch die wohlwollende Interpretation der Ergebnisse. Werden Stellenüberhänge, die es in manchen Schulamtsbezirken an manchen Schulformen gibt, nicht gegengerechnet, beläuft sich das Minus landesweit sogar auf knapp 1.200 unbesetzte Stellen. Die grüne Landtagsabgeordnete Angela Dorn kritisiert vor diesem Hintergrund die bisherige Bildungspolitik des neuen CDU-Kultusministers Armin Schwarz und der schwarz-roten Landesregierung in Wiesbaden.
„Anstatt sich den Herausforderungen wie dem Lehrkräftemangel oder dem nach wie vor hohen Förderbedarf nach Corona anzunehmen, beschäftigt sich der neue Kultusminister bisher lieber mit Symbolthemen wie dem Genderverbot und der Frage, ob die Bundesjugendspiele in der 3. und 4. Klasse nun ein Wettbewerb oder Wettkampf sein sollen“, kritisierte Dorn. „Das ist eine Politik des Aussitzens, der Ablenkungsmanöver und der falschen Prioritätensetzung.“
Die Zahlen zeigten, dass trotz vielfältiger Anstrengungen der letzten Jahre der Lehrkräftearbeitsmarkt auch in Hessen weiterhin angespannt sei. „Wir GRÜNEN fordern deswegen den Kultusminister und die gesamte schwarz-rote Koalition auf, endlich die wahren Herausforderungen an unseren Schulen konsequent anzugehen“, erklärte Dorn. „Es müssen schnellstmöglich weitere Wege ins Lehramt geschaffen werden zum Beispiel mit Quereinstiegs-Masterstudiengängen, der dualen Lehrkräfteausbildung oder der Öffnung des Quereinstiegs auch für Absolvent*innen der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Zudem muss der Ausbau multiprofessioneller Teams vor allem an Schulen mit großen Herausforderungen weiter beschleunigt werden, um Lehrkräfte beispielsweise durch sozialpädagogische Fachkräfte gezielt zu entlasten.“

* pm: Angela Dorn, MdL Marburg

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