Wiederkäuer und Warnung: Blauzungenkrankheit hat den Landkreis erreicht

Die Blauzungenkrankheit hat auch Marburg-Biedenkopf erreicht. Die Veterinärbehörde informiert Tierhalter und die Öffentlichkeit darüber.
Inzwischen hat die Blauzungenkrankheit auch den Landkreis Marburg-Biedenkopf erreicht. Die Veterinärbehörde des Kreises gibt wichtige Hinweise zur Krankheit, die Wiederkäuer-Arten wie Schafe, Rinder und Ziegen befallen kann, für Menschen jedoch ungefährlich ist. Auch Fleisch und Milch sowie daraus erzeugte Produkte können von Menschen ohne Bedenken verzehrt werden.
Der Erreger ist nicht auf den Menschen übertragbar. Die Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen übertragen. Das sind kleine, blutsaugende Stechmücken. Daher empfiehlt das Veterinäramt Tierhalterinnen und Tierhaltern beim Auftreten der Krankheit zur Eindämmung alle Tiere – sowohl die gesunden als auch die kranken – mit einem insektenvertreibenden Mittel zu behandeln, das über den Körper verteilt wird. Zusätzlich wird eine Impfung der Tiere gegen die Krankheit empfohlen.
Sie ist zwar nicht verpflichtend, bietet jedoch einen effektiven Schutz gegen schwere Symptome und eine Ausbreitung. Tierhalterinnen und Tierhalter nehmend für eine Impfung Kontakt zu ihrer Tierärztin oder ihrem Tierarzt auf. Für die Impfung gibt es einen Zuschuss von der Tierseuchenkasse. Bei Schafen und Ziegen beträgt er zwei Euro pro Impfdosis, bei Rindern drei Euro.
Betroffene Tiere werden weder getötet, noch gibt es sogenannte Restriktionszonen um einen Betrieb. Da das Virus durch Gnitzen übertragen wird, die überall vorkommen können, und nicht direkt von Tier zu Tier, wären solche Maßnahmen auch nicht geeignet, um eine Ausbreitung einzudämmen.
Typische und schwere Symptome finden sich meist nur beim Schaf. Die Tiere zeigen erhöhte Körpertemperatur, Apathie und sondern sich von der Herde ab. Anschließend schwellen die geröteten Maulschleimhäute an und die Tiere entwickeln häufig ein Kopfödem. Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss und Schaumbildung vor dem Maul. Die Zunge schwillt an und kann aus dem Maul hängen. Die namensgebende Verfärbung der Zunge ist selten und nur bei schweren Verläufen zu beobachten.
Bei Rindern beinhalten die klinischen Symptome unter anderem eine Entzündung der Zitzenhaut und Schleimhäute im Bereich der Augenlider und Maulhöhle. Es können auch Ablösungen von Schleimhäuten im Bereich der Zunge und des Mauls sowie Blasen am Kronsaum beobachtet werden. Eine Blauzungeninfektion verläuft bei Rindern in der Regel milder als bei Schafen.
Dem Veterinäramt des Kreises sind nach derzeitigem Stand amtlich bestätige Fälle von zwölf erkrankten Schafen sowie zehn erkrankten Rindern bekannt. Die Fälle sind über den Landkreis verteilt. In Deutschland ist inzwischen kein Bundesland mehr frei von Krankheitsfällen.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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