Außenstadtteile mit Anforderungen: 3.000 Schritte in Moischt und Schröck

Ein Weckemilchschüsselstein und bessere Wege für Rad und Auto waren Thema bei der Sommertour „3.000 Schritte mit dem Oberbürgermeister“. Dazu kam Dr. Thomas Spies am Donnerstag (1. August) nach Schröck.
Viele Fragen, ein paar Traditionen, der Wunsch nach Gewerbeflächen und vor allem eine verkehrssichere Herstellung von Wegen im Feld sind einige der Themen, die bei der Sommertour mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies in Moischt und Schröck angestanden haben. Die Stadt Marburg in ihrer heutigen Größe existiert so seit der Gebietsreform vor 50 Jahren. „Und alle, die in den Außenstadtteilen leben, kennen die Innenstadt“, sagte Spies zur Begrüßung bei seiner Sommertour in Schröck unter dem schmunzelnden Zustimmen der Einwohnenden aus Moischt und Schröck. „Umgekehrt wird das für manche schon schwieriger.“
Veranstaltungen wie der „Marburger Abend“, aber auch der Mammutwanderweg und die „Marburger Acht“ sollen dazu beitragen, dass die gesamte Stadt noch enger zusammenwächst. „Und wichtig ist auch, dass Sie in Moischt und Schröck sich mit der Stadt gut weiterentwickeln“, erklärte das Stadtoberhaupt. „Deshalb bin ich hier – um mit Ihnen darüber zu sprechen, was gut ist und was sie noch benötigen“,
Die Ortsbeiräte aus Moischt und Schröck hatten für die Sommertour mit Spaziergang und Bürgersprechstunde schon eine Route und einige Themen vorbereitet – die Bürgerinnen und Bürger haben dabei noch einige Themen mehr eingebracht. So ging es zum Spaziergang erstmal ins Feld Richtung Moischt und die Zufahrt zu den Sportanlagen entlang.
Eigentlich ist der Weg wassergebunden hergestellt. Die Anwesenden zeigten dem Oberbürgermeister die Schäden durch Ausspülungen in dem Weg, der alle zwei Jahre wiederhergestellt werden müsse. Drei Vereine, die sehr florieren, sind am Ende des Wegs ansässig, der daher täglich genutzt werde mit Auto, Rad und zu Fuß.
Ein paar Minuten weiter geht es den Menschen aus Moischt und Schröck um einen weiteren Weg im Feld. Er ist die Verbindung zwischen beiden Stadtteilen, die gerade in der Steillage ebenfalls sehr ausgespült ist. Für beide Wege wünschten sich die Teilnehmenden dringend eine Asphaltierung.
Dabei betonten sie: „Ja, man muss abwägen, wo man Flächen versiegelt. Aber hier ist es zur Sicherheit der Menschen wichtig und sinnvoll – und deutlich günstiger, als alle zwei Jahre die Wege wiederherzustellen.“ Als Kompensation würden sie auch Bäume pflanzen, unterstrichen die Bürger*innen ihren Wunsch.
Spies versprach, das Thema mit in die Verwaltung zu nehmen und prüfen zu lassen. Dafür bat er um ein wenig Geduld. Denn bei solchen Planungen müsse auch die Naturschutzbehörde einbezogen werden.
Im Feld zwischen beiden Stadtteilen zeigten die Ortsbeiräte auch, dass sie sich eine weitere Entwicklung der beiden Stadtteile aufeinander zu wünschen. Beschlossen haben sie in beiden Ortsbeiräten, dass Baugebiete zunächst so entwickelt werden sollten, dass die Orte näher zusammenwachsen können. Das wäre aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger auch der Grundstein für einen Kindergarten-Neubau – zwischen beiden Stadtteilen und für beide gemeinsam.
Wie in allen anderen Außenstadtteilen auch, war die Verkehrsberuhigung auch in Schröck Thema. Spies erklärte, dass das Bauamt prüfe, wie hier eine Verkehrsberuhigung auf der Landesstraße durch den Ort möglich sein könnte. Der Wunsch aus der Runde: Zwei Querungshilfen in Form von „Nasen“.
Die Friedhöfe in beiden Stadtteilen waren Thema, ebenso das Gewerbe. So berichtete ein junger Unternehmer aus Schröck, dass er keine Möglichkeit habe, am Standort zu wachsen, aber dringend neue Flächen benötige entweder mit einem Baugrundstück oder einer Scheune als Lagerfläche. Nun überlege das Unternehmen bereits, aus der Platznot heraus, abzuwandern. Auch hier versprach Spies, dass er das Anliegen mit in die Verwaltung nehme.
Der Weckemilchschüsselstein ist ein Stein in der Gemarkung von Moischt, der sich bei einer Wanderung im Wald entdecken lässt. Dort wünscht sich der Stadtteil Unterstützung der Stadt im Gespräch mit Hessen Forst, um bei dem Stein eine neue Infotafel anbringen zu dürfen. Dabei wurde dann auch noch geklärt, was ein Musnickelverein ist, welche Bedeutung Eigenleistung für die sehr engagierten Bürger*innen hat – und, dass der Oberbürgermeister gerne wieder zu einem Spaziergang durch die Stadtteile kommen dürfe.

* pm: Stadt Marburg

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