Vergrößerung im Blick: 50 Jahre Gebietsreform in Marburg

Zum Mitmachen lädt das Jubiläumsprogramm „50 Jahre Gebietsreform in der Stadt Marburg“ ein. Es reicht von einer „Offenen Bühne“ bis zur „Marburger Acht“.
Vor 50 Jahren begann in Hessen die Umsetzung der Gebietsreform. Damit erhielt auch Marburg neue Grenzen. 18 – vorher eigenständige – Dörfer bereichern seither die Stadt.
Marburg als Ganzes wurde durch die Verbindung von ländlichem Raum und Kernstadt zu dem, was es heute ist. Begangen werden soll das Jubiläum unter dem gemeinsamen Dach und Motto „Wir alle sind Marburg“. Schon im Juni laden Radtouren und eine offene Bühne mit Höhepunkten zum Mitmachen ein. Weiter geht es bis in den Herbst.
Das bunte Programm verbindet Stadtteile und Kernstadt miteinander. Vom gemeinsamen Fahrradfahren übers Wandern und Feiern bis zum Ausstellungsbesuch ist vieles dabei, das Gelegenheit gibt, die Stadt mit all ihren Stadtteilen zu erkunden. Entstanden ist das vielfältige Programm mit Stadtteilgemeinden und Ortsbeiräten sowie der Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH (MSLT), um das – durch die Gebietsreform entstandene –
Marburg mit Kernstadt und Stadtteilen als Ganzes sowie die vielfältige Stadtgemeinschaft zu feiern.
„Die Marburger Gebietsreform 1974 war ein großes gesellschaftliches und politisches Ereignis“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Sicher hat es eine Weile gedauert, organisatorisch zusammenzuwachsen, Vereinbarungen praktisch umzusetzen und die vielen Gemeinsamkeiten zu entdecken.“
Heute habe sich Marburg mit seinen Außen- und Innenstadtteilen zu einem vielseitigen Ganzen gefügt von der dörflichen Gemeinschaft über das Stadtviertel bis zum Neubaugebiet am Stadtrand. „Wir alle sind Marburg ist das Motto, unter dem wir uns heute mit Freude am Gemeinsamen und an den Verschiedenheiten versammeln können und wollen.“
Die „Marburger Acht“ sind neu konzipierte Radtouren, die Marburgs Außenstadtteile untereinander und mit der Kernstadt verbinden. Zur Eröffnung der „Marburger Acht“ gibt es am Sonntag (23. Juni) gemeinsame Radtouren zu den Nachbarorten. Begleitet von ortskundigen Radlerinnen und Radlern, haben alle Marburger*innen dabei am Tag der Mobilität die Auswahl zwischen vier Touren. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In Schröck gibt es um 10 Uhr ein gemeinsames Frühstück an „Hingelskoots Scheune“ an der Schröcker Straße. Von dort startet um 11 Uhr die Route Nordost über Bauerbach und Ginseldorf nach Marburg. Sie ist 23 Kilometer lang und dauert etwa eine Stunde und 20 Minuten.
Die Route „Südost“ startet ebenfalls nach dem Frühstück um 11 Uhr in Schröck. Sie führt über Moischt, Bortshausen, Ronhausen und Cappel nach Marburg. Die rund 20 Kilometer lange Runde dauert circa eine Stunde.
In Elnhausen gibt es um 10 Uhr Frühstück an der Mehrzweckhalle in der Sankt-Florian-Straße 15. Um 11 Uhr startet dort dann die Route „Nordwest“ über Dagobertshausen, Görzhausen, Michelbach, Lahntal und Cölbe. Die Tour ist 27 Kilometer lang und dauert etwa 1 Stunde und 40 Minuten.
Die kleinere Tour ist die Route „Südwest“. Dabei geht es ab 11 Uhr über Hermershausen, Haddamshausen und Niederweimar nach Gisselberg. Die Tour ist 16 Kilometer lang und dauert etwa 50 Minuten.
Ziel ist das Technologie- und Tagungszentrum (TTZ). Dort gibt es ab 13 Uhr Mitmachangebote, Ausstellungen und Verpflegung.
Spannendes erwartet alle Gäste am Sonntag (30. Juni) ab 17 Uhr beim „Marburger Abend spezial“. Einlass ist ab 16 Uhr. Im Kulturzentrum KFZ an der Biegenstraße treten Einzelkünstler*innen, Gruppen oder Vereine aus den Stadtteilen an, zeigen ihren Beitrag und können so auch ein Preisgeld in ihren Stadtteil holen. Denn zum Schluss der offenen Bühne wird abgestimmt. Das geht online von zu Hause unter www.marburg.de.
Unabhängig davon sind alle eingeladen, sich kennenzulernen, zu vernetzen und zu feiern. Die Auftritte werden per Livestream übertragen, so dass auch draußen mitgefiebert werden kann. Etwa für Elnhausen ist eine Live-Übertragung am Sportplatz mit Grillen geplant, in Wehrshausen und Ginseldorf finden die Live-Übertragungen mit Imbiss beim Bürgerhaus statt.
Die Marburger Außenstadtteile haben für das Jubiläum Dorftouren organisiert, um Treffpunkte anzuschauen sowie Gemeinschaftsprojekte und das damit verbundene Engagement vorzustellen. Während die östliche Route Ende Mai den Auftakt machte, findet die westliche Dorftour am Samstag (28. September) statt. Für Essen und Getränke wird gesorgt.
Die Touren können per Rad in der Gruppe „erfahren“ werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, gemeinsam im Auto zu den Stationen zu gelangen. Dafür steht ein Tourenplan online.
Abfahrt für Radfahrende ist um 13 Uhr an der Mehrzweckhalle Cyriaxweimar. Die Anmeldung erfolgt unter info@freiwilligenagentur-marburg.de oder telefonisch bei 06421/270516.
Die Ausstellung “ „Wir alle sind Marburg – 50 Jahre Gebietsreform“ wird vom 1. Oktober bis 1. November im Erwin-Piscator-Haus (EPH) Einblicke in Marburgs vielfältige Stadtteile geben. Die Ausstellung zeigt Beiträge aus den Ortsteilen.
Im Jubiläumsjahr wird ein „Mammutwanderweg“ ausgewiesen. In seiner Streckenführung soll er in Zukunft alle Außenstadtteile über 100 Kilometer auf bestehenden Wegen umfassen und auch später – auf Wunsch mit Unterstützung der Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH (MSLT) – gut nutzbar sein.
Zum Jubiläum am 3. Oktober werden drei Teilstrecken von 6, 16 und 28 Kilometern angeboten. Man kann einfach vorbeikommen und mitlaufen. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies begrüßt die Teilnehmenden zum Start um 9 Uhr am Sportplatz Moischt.
Seit der Gebietsreform gehören Cappel, Marbach, Wehrda, Michelbach, Dagobertshausen, Dilschhausen, Elnhausen, Wehrshausen, Hermershausen, Haddamshausen, Cyriaxweimar, Gisselberg, Ronhausen, Bortshausen, Moischt, Schröck, Bauerbach und Ginseldorf zur Stadt Marburg. Ockershausen wurde 1931 eingemeindet.

* pm: Stadt Marburg

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