Zum erstenmal in seiner hundertjährigen Geschichte hat mit Marianne Preis-Dewey eine Frau die Geschäftsführung des DVBS übernommen. Das berichtete der Verein zum Welttag der Behinderten am 3. Dezember.
Am Donnerstag (1. November) hatte Preis-Dewey als Geschäftsführerin des Deutschen Vereins der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf (DVBS) die Nachfolge von Klaus Winger angetreten. Mit ihrem Tätigkeitsbeginn ist damit zum ersten Mal die Führung des Vereins mit zwei Frauen besetzt, denn seit 2016 hat bereits Ursula Weber den Vorsitz des Vereins inne.
Das ist ein Novum für den Verein, der 1916 von dem Pädagogen Prof. Carl Strehl und dem Augenarzt Prof. Dr. Alfred Bielschowsky als „Verein blinder Akademiker Deutschlands“ (VbAD) gegründet wurde. Sicherlich hat die ursprüngliche Konzentration auf Akademiker eine große Rolle dabei gespielt, dass der Verein lange Zeit männlich dominiert war. Inzwischen hat sich die Geschlechterverteilung durch alle Gremien des Vereins hinweg fast vollständig ausgeglichen.
Preis-Dewey – selbst fast blind – ist diplomierte Übersetzerin und arbeitete lange Zeit als Fachübersetzerin für Technik. Nach einigen Jahren in den USA kehrte sie 2008 nach Deutschland zurück und arbeitete zuletzt im Bereich Barrierefreie Information und Kommunikation Frankfurt. Außerdem ist sie seit 2010 freiberuflich als Business Workshop-Trainerin für den Dialog im Dunkeln® tätig.
Preis-Dewey bringt langjährige Erfahrungen in der Arbeit der Selbsthilfe sowohl in Deutschland als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) mit. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit Akteuren innerhalb und außerhalb des Vereins, erklärte sie.
Der DVBS ist eine Selbsthilfeorganisation von blinden und sehbehinderten Menschen, die trotz ihrer Behinderung selbstbestimmt leben und beruflichen Erfolg haben wollen. Der in Marburg ansässige Verein ist bundesweit tätig. Er ist als gemeinnützig anerkannt.
* pm: DVBS Marburg