Marburg entdecken: Audioguides und Themenwege sowie marburgviews.de

Audioguides und Themenrouten führen Interessierte zu Sehenswürdigkeiten in Marburg. Mit ihnen kann man die Universitätsstadt auf eigene Faust entdecken.
Marburg hat vieles zu bieten. Neben Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie locken auch Sehenswürdigkeiten wie das Landgrafenschloss und die Elisabethkirche nach Marburg. Für alle gibt es neben den Stadtführungen der Marburg Stadt Land Tourismus (MSLT) auch Audioguides und Themenwege, die dazu einladen, Marburg auf eigene Faust zu erkunden.
Insgesamt neun Themenwege hat die Stadt Marburg bislang erstellt: Flyer mit Informationen zu den Themengebieten gibt es online und im Tourismusbüro der Marburg Stadt + Land Tourismus (MSLT) im Erwin-Piscator-Haus (EPH).
Wer sich etwa insbesondere für die Geschichte des akademischen Marburg interessiert, der kann sich auf eine rund 90-minütige Spurensuche begeben. Die Uni-Route führt über 18 Stationen.
Start ist an der Alten Universität. Von dort geht es zum Rathaus und vorbei an der Brüder-Grimm-Stube über das Kugelhaus und den Forsthof zum Landgrafenschloss. Weiter führt der Weg dann zur Stipendiatenanstalt, zu den Verbindungshäusern und dem Institut für Physik bis zur neuen Universitätsbibliothek sowie zum Hörsaalgebäude und zur Mensa.
Zu den einzelnen Stationen gibt es einen Informationsflyer. Darin lernen Entdeckerinnen und Entdecker etwa, dass Marburger Studierende im Rathaus tanzen und fechten lernten und sich auf Bällen vergnügten. Außerdem erfahren sie vom „Landgraf-Philipp-Tropfen“.
Dieser Wein wird an der südlichen Schlossmauer angebaut. Nur wenige Menschen können ihn kosten, da jährlich maximal 120 Flaschen Wein gekeltert werden.
2017 blickte Marburg auf 700 Jahre Judentum zurück. Aus diesem Anlass wurde ebenfalls ein passender Themenweg zur jüdischen Geschichte erstellt. Der Weg startet am oberen Ende des Marktplatzes, wo ein Glaskubus die Überreste der mittelalterlichen Synagoge schützt.
Laut Archäologen gibt es in Mitteleuropa nur 20 vergleichbare Bauten. Die ursprünglich über sechs Meter hohe Synagoge überragte vor 700 Jahren ihre Nachbargebäude und bot einen freien Blick nach Osten. Weiter führt die Tour zu früheren Bethäusern, zur jüdischen Schule an der lutherischen Kirche, zum Garten des Gedenkens und zur Synagoge an der Liebigstraße.
Auch zum Thema Reformation gibt es in Marburg einiges zu entdecken. Die „Reformations-Route“ beginnt an der Alten Universität.
Sie wurde 1527 eröffnet und ist damit die älteste protestantische Universität der Welt. Martin Luther besuchte sie zwei Jahre später.
Weiter geht es zum Marktplatz und dem Standort eines alten Patrizierhauses, wo Landgraf Philipp damals in einer Druckerei Luthers Taufbüchlein und die deutsche Übersetzung des Neuen Testaments für jede Kirche Hessens drucken ließ. Auch die Lutherische Pfarrkirche, das Schloss und der Hexenturm sind Stationen des Themenwegs.
Zu Marburgs Geschichte gehören auch die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm. Deswegen darf auch hier ein Themenweg nicht fehlen.
Eigentlich sind es sogar zwei Grimm-Wege: Es gibt den „Themenweg Grimmstadt Marburg“, der zu Wohn- und Wirkungsstätten der Märchenbrüder führt; und es gibt den „Grimm-Dich-Pfad“. Diese Route ist eine besondere und mit einem Tourismuspreis ausgezeichnete Idee.
Wer aufmerksam durch die Innenstadt geht, findet Figuren aus den Märchen der Brüder Grimm. Im Alten Botanischen Garten etwa schwimmt ein großer Fisch aus dem Märchen „Von dem Fischer und seiner Frau“. Im Steinweg finden sich „Der Wolf und seine sieben Geißlein“. Sieben Fliegen aus „Das tapfere Schneiderlein“ sind am Marktplatz zu finden. Spiegel, ein roter Schuh oder ein Frosch sind ebenfalls Stationen des märchenhaften Pfads.
Marburg ist auch eine Blindenstadt. Deshalb darf natürlich ein Rundgang zu diesem Thema nicht fehlen. Der informiert über die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA), über Rillenwege und akustische Ampeln sowie den barrierefreien Hauptbahnhof und die Tastmodelle von Marktplatz, Schloss, Elisabethkirche und der ehemaligen Synagoge am „Garten des Gedenkens“.
Außerdem gibt es Stadtführungen für Sehbehinderte und einen blindengerechten Planetenlehrpfad. Übrigens war er weltweit der erste.
Zudem gibt es den neuen Themenweg „Marburgerinnen“. An 14 Stationen führt dieser Themenweg vorbei und verweist auf insgesamt 34 Frauen. Die weiteren Themenwege befassen sich außerdem mit der Behring-Route und dem Schloss-Areal.
Der Fachdienst Kultur der Stadt Marburg hat außerdem Audioguides zusammengestellt, die über die berühmtesten Marburger Sehenswürdigkeiten informieren. Darunter sind die Altstadt und das Rathaus sowie das Landgrafenschloss.
Darüber hinaus gibt es Audio-Informationen zu zehn Besonderheiten, die im Landgrafenschloss zu sehen sind. Darunter befinden sich etwa der Philippstein im Innenhof, die Marburger Töpferware im Waldecker Saal oder das Schild Heinrichs I. im Wilhelmsbau.
Audio-Infos stellt das Kulturamt außerdem zur Reformationsroute bereit. Sie behandeln etwa den goldenen Schrein in der Elisabethkirche oder das Thema „Lutherkirche: Keilerei in der Musterkirche“. Zu finden sind die Audioguides und Themenwege ebenso wie die Flyer den verschiedenen Routen unter www.marburg.de im Bereich Kultur und Tourismus.
Unter www.marburginfos.de hat auch marburg.news einen kleinen Rundgang durch die Oberstadt zusammengestellt. Zwölf Stationen werden in einem kurzen Text schriftlich und akustisch vorgestellt. Hinzu kommt jeweils auch ein kurzes Video.
Hinzu kommen weitere sechs Sehenswürdigkeiten außerhalb der Oberstadt. Abrufbar sind sie alle auf m.marburginfos.de.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.